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Thema: Fahrpersonal
Wie ist die aktuelle Situation im Unternehmen, was das Fahrpersonal angeht?
Andreas Michel: Bei der KVS arbeiten zurzeit rund 170 Menschen. Etwa 140 Personen sind im Fahrdienst beschäftigt, davon 16 Fahrerinnen. Das Durchschnittsalter im Fahrdienst beträgt zirka 45 Jahre. Wir suchen permanent Mitarbeiter/innen für den Fahrdienst*, derzeit darüber hinaus auch Kfz-Mechatroniker/innen, einen Personaldisponenten bzw. eine Personaldisponentin und mehrere kaufmännische Angestellte.
In den zurückliegenden Jahren hat sich ein deutlicher Trend gezeigt: Es steht einfach weniger Fahrpersonal auf dem Arbeitsmarkt zur Verfügung, genauer gesagt: Es gibt weniger Arbeitssuchende mit Busführerschein. Das war früher anders und hängt sicherlich damit zusammen, dass die Bundeswehr als Ausbilder weggefallen ist. Zur allgemeinen Situation gehört jedoch auch der folgende Befund: Der Beruf „Busfahrer/in“ hat in Deutschland eher ein schlechtes Image im Gegensatz zur Schweiz, wo diese Tätigkeit „Chauffeur“ genannt wird. Ich möchte noch hinzufügen, dass viele heutzutage offensichtlich eine andere Einstellung zur Arbeit ganz allgemein haben. Freizeit hat bei der sogenannten Work-Life-Balance meistens Vorrang, während die Bereitschaft, im Schichtdienst zu arbeiten, abnimmt.
Was für eine Bedeutung hat das Busfahren fürs Unternehmen, für die einzelnen Beschäftigten und die Gesellschaft?
Andreas Michel: Eine verlässliche Personalausstattung im Fahrdienst ist für ein ÖPNV-Unternehmen ganz wesentlich. Das gilt aber nicht nur für die Organisation unserer Linien, sondern auch für unser Image. Für unsere Fahrgäste vermitteln die Busfahrer/innen den ersten Eindruck von unserem Unternehmen. Sie sind die Visitenkarte der KVS. Deshalb sind Freundlichkeit, Informiertheit und Aufgeschlossenheit immens wichtig. Bei einer Bewerbung erwarten wir neben der nötigen Qualifikation, gute Deutschkenntnisse in Wort und Schrift, zeitliche Flexibilität, Nervenstärke, Pünktlichkeit - übrigens auch schon bei Vorstellungsgesprächen -, außerdem sind mit entscheidend ein gepflegtes Erscheinungsbild und eigenständiges Handeln, denn Busfahrer/innen sind die meiste Zeit allein unterwegs und genießen von daher einen großen Freiheitsgrad. Der Chef schaut einem nicht permanent über die Schultern. Das hat doch auch seinen Reiz!
Der Fahrerberuf ist attraktiv, weil: Bus zu fahren ein Zukunftsjob ist. Busfahren gilt als sicheres und umweltfreundliches Verkehrsmittel. Außerdem hat man als Busfahrer/in bei einer Anstellung der KVS nicht nur einen sicheren Job, sondern wird auch nach Tarif bezahlt, mit zusätzlicher Altersversorgung. Nicht zuletzt gewinnt vor dem Hintergrund des Klimawandels der ÖPNV zunehmend gesellschaftlich an Bedeutung.
Zur Perspektive: Was kann passieren, wenn freie Stellen im Fahrdienst nicht besetzt werden können?
Andreas Michel: Wir versuchen mit allen Mitteln zu verhindern, dass Fahrten ausfallen. Der Kunde soll sich auf den Fahrplan verlassen können. Bislang hat das auch – toi, toi, toi – geklappt. Zur Not haben wir auch tageweise mal Aufträge an unsere privaten Auftragsunternehmen vergeben. Denen möchte ich an dieser Stelle mal danken. Die Situation am Arbeitsmarkt ist für uns alle gleich. Die gesamte Verkehrsbranche hat mit dem Fahrermangel zu kämpfen.
Ich bleibe optimistisch. Unser Ziel ist es, unser Angebot aufrechtzuerhalten und nach Möglichkeit auszubauen. Auf jeden Fall tun wir schon seit Jahren einiges, um neue Kollegen bzw. Kolleginnen für den Fahrdienst zu gewinnen. Zu erwähnen sind: die Stellenanzeige auf unserer Homepage, Buswerbung, Social-Media-Kampagnen, die Einstellung von Quereinsteigern… Und noch etwas: Um dem Fahrermangel entgegenzuwirken, übernimmt die KVS auch schon mal anteilig die Kosten für den Busführerschein.
*Anmerkung: m/w/d